Trauer- und Todes-Anzeigen: Wie macht man es am Besten?
Viele Angehörige fragen sich heutzutage, ob eine traditionelle Trauer-Anzeige oder gar Karten noch das Richtige sind. Natürlich geht es hier auch um eine Generationsfrage – die jüngeren, digital agierenden Menschen werden von gut gedruckten Karten wenig halten. Die Wahrheit liegt natürlich wie immer dazwischen. Denn die Verstorbenen sind ja nicht aus dieser Generation – Freunde, Hausbewohner oder Bekannte im Stadtteil sollen und sollten aber durchaus informiert werden. Insofern können Karten oder Anzeigen durchaus ihre Funktion haben.
Anders ist es sowieso bei bekannten Menschen aus der Wirtschaft, Kultur oder Politik. Bei ihnen lässt es sich kaum vermeiden, denn andere Leute wollen sehen, was mit bekannten Gesichtern passiert. Auch wenn es ein trauriger Ereignis ist. Großflächige Zeitungs-Anzeigen sind da immer noch Gang und Gäbe. Doch wie geht man dabei vor? Was gehört an Informationen als Minimum dazu?
Beim Schreiben von Trauer-Anzeigen sollte man vor allem auf allzu großspurige Worte verzichten, die können den wahren Schmerz meist eh nicht ausdrücken. Einfach und persönlich ist immer gut. Ein guter Bestatter wird dabei gerne helfen. Aber bleiben wir mal den etwas prominenteren Menschen: Handelt es sich um eine Verstorbene, sollte der Geburtsname der Frau auf jeden Fall erwähnt werden. Zusätzlich Titel, die zum Namen gehören wie etwa einen Doktortitel. Bei mehreren Titeln, beispielsweise Professor Dr. Dr. können alle aufgeführt werden, ebenso mit Zusätzen wie Dr. jur., Dr. med., Dr. h.c. Auch besondere Ehrungen oder Auszeichnungen wie: Trägerin des Bundesverdienstkreuzes – Inhaber des Verdienstordens des Landes… – Träger des… sollten mit aufgeführt werden. Manchmal stellt sich die Frage, ob auch der Beruf der Verstorbenen erwähnt werden soll. Das ist eigentlich ganz einfach – wenn dieser Beruf zur Persönlichkeit des Menschen gehört hat, sollte er auch erwähnt werden.
Die richtigen Worte für eine Trauer-Anzeige zu finden ist nie ganz einfach. Und natürlich formulieren jüngere Angehörige anders als ältere Leute. Generell kann man sagen, dass sachliche Aussagen nicht nur glaubhafter klingen, sondern das Einfache oft auch würdiger und angemessener ist. Immer häufiger finden sich in Todes-Anzeigen und Trauerbriefen Zusätze, die den Wunsch des Verstorbenen nach einer Spende zum Ausdruck bringen. Blumen und Kränze sind aber nachwievor ein Zeichen der Wertschätzung, einer guten Bestattungskultur und weitaus mehr als ein äußeres Zeichen, sondern Symbol der Dankbarkeit, Zuneigung oder Trauer.
Letztlich zählt zunehmend eine hohe Individualität, Konventionen verlieren an Bedeutung, denn es soll der verstorbene Mensch gewürdigt werden – dessen Wünsche und dessen Charaktereigenschaften sollten sich in einer solchen „öffentlichen“ Todes- oder Traueranzeige, im gesamten Ablauf widerspiegeln.
Foto: Klaus Eppele