Wie finde ich eigentlich einen guten Bestatter?
Eine Beerdigung ist stets ein wichtiges Ereignis in unserer Biografie – und ein guter Bestattungsablauf trägt viel dazu bei, wie wir die nachfolgende Trauerzeit erleben. Daher darf man sich für die Wahl des richtigen Bestatters oder der richtigen Bestatterin ruhig ein bisschen Zeit nehmen. Auch indem man sich Gedanken macht, wie die Beerdigung stattfinden soll.
Unsere Bestattungskultur ist im Wandel begriffen. Noch vor gut zwanzig Jahren waren Erdbestattungen im Sarg die Regel – heute werden alternativen Bestattungsarten und Trauerfeiern gewählt, denn alles soll möglichst dem oder der Verstorbenen gerecht und nicht einem vermeintlichen Standard oder einer Tradition.
Jeder Mensch sollte denn auch genau die Bestattung bekommen, die er oder sie sich gewünscht hat und die zu ihm passt – sie soll die verstorbene Person bestmöglich repräsentieren. Da möchte man keine Kompromisse eingehen und eben darauf achten, dass das Bestattungsinstitut auch die gewünschte Bestattungsart anbietet. Im besten Fall hat der Bestatter bereits Erfahrungen in der Umsetzung gesammelt und kann Ihnen somit einen reibungslosen Ablauf garantieren.
Ein guter Bestatter ist einfach zu erreichen, am besten telefonisch und per E-Mail. Auch nachts sollte ein Bestattungsinstitut ein akute Situation entgegennehmen, denn ein Trauerfall hält sich ja an keine Geschäftszeiten. Ein ansprechender Internetauftritt mit übersichtlichen Informationen ist ein guter Anfang, ersetzt aber nicht das persönliche Gespräch mit dem Bestatter oder der Bestatterin. Die eigentliche Frage lautet: Kann ich mir vorstellen, von diesem Menschen in einer intimen Situation – denn das ist eine Bestattung – begleitet zu werden? Und: fühle ich mich als Mensch gesehen und wertgeschätzt? Wenn sich das Bestattungsgespräch ausschließlich um die Auswahl von Sarg, Sarggarnitur oder Urne dreht, ist eine gute Begleitung offenbar nicht das Ziel.
Viele Bestatter operieren leider auch mit den Begriffen Würde und Pietät, ohne dass diese konkret mit Inhalt gefüllt werden. Es sollte doch aber eigentlich selbstverständlich sein, dass gut mit der toten Person umgegangen wird. So lohnt es sich auch hier konkret zu fragen, oder zu schauen, ob konstruktive Vorschläge gemacht werden, um die besondere Situation zu unterstützen – oder ob man als Angehöriger einfach in ein vorgegebenes Konzept gepresst wird.
Übrigens: Große Unternehmen mögen unter Umständen günstiger sein, haben aber den klaren Nachteil, dass sie in der Regel arbeitsteilig arbeiten. Das heißt, die beratende Person im Geschäft/der Niederlassung ist eine andere Person, als die, die sich um den Verstorbenen kümmert. Wieder eine andere Person betreut die Trauerfeier. Diese Arbeitsteilung ist zwar wirtschaftlich effizient, macht die Betreuung aber deutlich unpersönlicher.
Foto: Zauberkugel Studio