Sternenkinder und Trauernetzwerke Konkrete Hilfe für einen außerordentlich schweren Lebensabschnitt
Wenn es um Babys und kleine Kinder geht, bekommt auch das Thema Sterben noch einmal eine andere Dimension. Um die 15 Prozent aller Schwangerschaften enden tatsächlich unglücklich – mit einer Fehl- oder Totgeburt. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche spricht man dabei von einem Frühabort, ab der 13. von einem Spätabort. Wenn ein Embryo keine Vitalfunktionen zeigt und über 500 g wiegt, nennt man das dann Totgeburt. Oft wird in diesem Zusammenhang auch von Sternenkinder gesprochen – letztlich ein Begriff für Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind.
In Hannover hatten wir kürzlich einen solchen Fall, der durch die Medien ging, weil nicht einmal genug Geld vorhanden war, das Sternenkind zu bestatten. Wir haben damals aktiv eingegriffen und für eine angemessene Ruhestätte gesorgt.
Wenn es deutlich wird, dass es zu Fehlgeburten kommt oder Kinder nicht lange zu leben haben, dann können auch sogenannte Trauernetzwerke helfen, von denen einige in Hannover und Niedersachsen aktiv sind. Und die Friedhöfe selbst haben heutzutage oft spezielle Abteilungen, die für solche Fälle vorbereitet sind.
Warum ist das ein so schwieriges Thema? Nun, durch Totgeburt oder Fehlgeburt verstorbene Kinder, die die gesetzlichen Mindestanforderungen zur Eintragung im Geburts- und/oder Sterberegister als Person gar nicht erst erreichen, werden statistisch nicht einmal erfasst. So, als hätte es die Kinder nie gegeben. Stattdessen werden verstorbene Babys eben als Tot- und Fehlgeburten bezeichnet. Mit diesen Bezeichnungen legte man den Fokus auf den Tod, das Sterben.
Doch für viele verwaiste Eltern und auch für eine breite Öffentlichkeit sind diese Begrifflichkeiten für verstorbene Babys alles andere als passend. Schließlich handelt es sich bei verstorbenen Babys um Kinder, zu denen die Mütter wie Väter meist bereits eine intensive emotionale Bindung haben. So versetzt der Schmerz über den Verlust eines Kindes oder eine Fehlgeburt verwaiste Eltern oft in ganz ganz tiefe Trauer.
Im Bereich Hannover und Region sind unter anderem der Verein „Netzwerk für die Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher e.V.“ und die „Stiftung Sternenkinder“ aktiv. Auch das „Trauer-Netzwerk Niedersachsen“ ist unter Umständen ein Ansprechpartner. Gerne können Sie aber auch uns direkt ansprechen, wir haben langjährige Erfahrung, Sie in einem solch schweren Lebensabschnitt gut zu betreuen.
Foto: vulkanismus