Alternative Bestattungsformen: Mal schnell eine Umbettung?
In einem Trauerfall haben die meisten Angehörigen den Wunsch, dass einfach alles schnell vorbei und erledigt ist – und so werden manchmal Dinge ausgewählt, die man danach eigentlich gar nicht mehr gut findet. Dabei ist es am Dramatischsten, wenn die falsche Wahl eines Friedhofes oder einer Grabstelle in die Tat umgesetzt wurde. Im Nachhinein merkt man dann, dass man vielleicht gegenüber anderen Friedhöfen ein paar hundert Euro gespart hat, der Weg zu eben diesem aber mit Hin- und Rückweg bereits nach ein paar Besuchen diese Summe wieder verschlingt. Oder es halt nicht sehr schön oder ungepflegt auf der aktuellen Gräberanlage ist. Was liegt da näher als die Umbettung auf einen anderen Friedhof oder eine Beisetzungsform mit alternativen Angeboten. Das geht tatsächlich recht problemlos.
Nehmen wir für unser Beispiel die Umbettung einer Urne von einem Friedhof der Stadt Hannover zum Ruheforst in Bredenbeck. Alleine die Tatsache, dass dort die Ruhezeit dort bis zum Jahr 2106 gewährleistet ist, während es sonst nur 20 Jahre sind, ist schon ein wichtiges Argument. Die Preise im Ruheforst sind weitaus günstiger als auf den städtischen Friedhöfen – und bei Ruhestätten auf den Friedhöfen muss man nach Ablauf der Nutzungszeit (in der Stadt Hannover beträgt die Grabnutzungsdauer 20 Jahre; in Ronnenberg sind es z.B. 25 Jahre) eine Verlängerung mit vielen Euros erkaufen.
In diesem Fall muss der Nutzungsberechtigte der Grabstelle einen Urnen-Aufnahmeschein im Ruheforst anfordern, aus dem hervorgeht, dass die Grabstelle vorhanden ist und die Urne dort im Fall eines positiven Entscheides beigesetzt werden kann. Sobald dieses Schreiben vorliegt, wird das Gesundheitsamt in Hannover angeschrieben und in einem Anschreiben begründet, warum die Umbettung durchgeführt werden soll. Dabei wird dann etwa geprüft, ob der Weg zur Grabstelle durch Alter oder Gebrechen nicht mehr zuzumuten ist, oder etwa eine externe Grabpflege nicht möglich oder finanzierbar ist. Ein Grund kann auch sein, dass ein „Familienbaum“ im Ruheforst gekauft wurde und die Familie komplett zusammengeführt werden soll.
Lesen Sie weiter in Teil 2 in der nächsten Woche!