Bestattung und Naturschutz – das kann man mit einer Riff-Bestattung vereinen!
Korallenriffe sind ein Naturspektakel und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Seit über 250 Millionen Jahren gibt es sie und mehr als ein Viertel aller bekannten Meeresfische lebt hier. Leider sterben durch den Klimawandel und menschlichen Eingriff viele dieser Unterwasserwelten ab und mit Ihnen unzählige andere Lebensformen. Dagegen steht jetzt die innovative Riff-Bestattung.
Ganze Ökosysteme können zusammenbrechen oder unwiderruflich geschädigt werden. Doch mit einem geeignetem Untergrund und Zeit für Regeneration können Korallen sich erholen, neu entwickeln und erneut Lebensraum für so viele Arten sein. Und wir können mit einer besonderen Bestattungs-Art tatsächlich unterstützend helfen. Die “Memorial Reef Gedenkgärten” fördern das Nachwachsen von Korallen und so die Wiederbelebung der Artenvielfalt.
Nun kann man sich ja bereits in der Ostsee beisetzen lassen, seine Asche vertreuen lassen, sich klassisch auf einem Friedhof beisetzen lassen und vieles mehr. Doch wirklich neuartig ist die Riff-Bestattung. Dabei wird der Körper, wie bei vielen anderen Beisetzungs-Arten kremiert, doch was dann folgt, ist tatsächlich ungewöhnlich und innovativ.
Die Asche der Verstorbenen wird dabei mit einer umweltfreundlichen Betonsubstanz angereichert. Aus dieser Masse wird dann ein Riffball gegossen, den die Familie und Freunde auch selbst gießen können. Dabei dürfen sie Botschaften auf die Oberfläche ritzen oder auch ihre Handabdrücke in die Masse drücken. Wenn der Riffball ausgehärtet ist, wird dieser in einer Beisetzungszeremonie an einem festen Grabplatz unter Wasser aufgestellt. Die Angehörigen können der Zeremonie von einem Boot aus beiwohnen und Blumen in der Nähe ablegen.
Eine Bronzetafel mit dem Namen des Verstorbenen wird auf dem Riffdenkmal angebracht, so dass das Denkmal auch bei künftigen Besuchen leichter zu finden ist. Jeder Schritt dieser Beisetzungsart kann von den Hinterbliebenen begleitet und mitgestaltet werden – auch mit einer Zeremonie an Land nach eigenen Vorstellung. Und unter Wasser trägt der Verstorbene dazu bei, den Lebensraum so vieler Arten wieder aufzubauen und zu erhalten. Naturschutz der besonderen Art und eine ganz besondere Art auch nach seinem Tod Gutes zu tun.
Foto: Tom Ruthemann