Die digitale Friedhofsverwaltung in Hannover
Vor einiger Zeit gab es seitens des hannoverschen Rat den Antrag, dass die Friedhofsverwaltung komplett digitalisiert werden solle. Die Politiker waren aber damit ein bisschen spät dran. Der Erwerb von Grabnutzungsrechten oder eine Genehmigung von Grabmalen auf Knopfdruck oder gar die Übersicht der Belegungen vor Jahren und aktuell wurde offenbar so geräuschlos eingeführt, dass der Antrag sich praktisch erübrigt hatte.
Die Digitalisierung in der Verwaltung war schon viel weiter: „Karteikarten haben wir schon seit Jahren nicht mehr“, so die Friedhofsverwaltung – zitiert die Neue Presse in einem Kommentar. Man arbeite mit einer digitalen Grab-Akte, die alle Informationen über die Grabstätte, die Belegungsdauer, Angaben zum Verstorbenen und Ansprechpartner für die Stadt beinhalte.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Auslastung der jeweiligen Friedhöfe aufzurufen, sowie quasi auf Knopfdruck die digitale Bearbeitung der Gebührenbescheide oder notwendiger Genehmigungen. Die Verwaltung in Hannover baut außerdem ein grafisches System auf, mit dessen Hilfe sich Friedhofspläne mit Infos zur jeweiligen Grabstätte erfassen und jederzeit aufrufen lassen.
Daten sind ja zunächst einmal „unsterblich“– aber die Friedhofsverwaltung der Landeshauptstadt setzt sich bewusst eigene Grenzen: Digitale QR-Codes an Grabsteinen etwa, über die mittels eines Handy zum Beispiel Bilder, Videos oder gar die Lebensgeschichte eines Verstorbenen auf einer Landingpage gesammelt werden, sind tabu. Andere Städte, andere Bestimmungen: Auf dem Kölner Friedhof ist so ein digitaler Nachlass durchaus möglich. So weit geht die Digitalisierung des Friedhofwesens in Hannover dann doch nicht. Außer der Rat der Stadt legt noch mal nach.