Grüner Abschied: Nachhaltigkeit bis zum letzten Schritt
Das Thema Nachhaltigkeit hat in vielen Lebensbereichen an Bedeutung gewonnen, und so auch im Bereich der Bestattungen. Denn wer ein Leben lang darauf achtet, umweltfreundlich und im Einklang mit der Umwelt zu leben, möchte oft auch den letzten Schritt in einer ökologisch verantwortungsvollen Weise gehen. Dabei geht es darum, den biologischen Kreislauf zu vervollständigen und den Abschluss eines umweltfreundlichen Lebens zu würdigen.
Bei den traditionellen Bestattungen kommen denn auch Särge aus Kiefer oder Eiche zum Einsatz, die nicht nur aus regionalem Holz hergestellt werden, sondern auch eine geölte oder gewachste Oberfläche aufweisen, um chemische Belastungen zu vermeiden. Griffe aus Holz oder Seil und eine komplett biologisch abbaubare Innenausstattung sind ebenso charakteristisch für solche Särge.
Nachdem sich der Sarg im Boden zersetzt hat, benötigt beispielsweise Kleidung aus Baumwolle oder Leinen nur rund fünf Monate, um von der Natur abgebaut zu werden. Kleidung aus Polyester hingegen bleibt Jahrzehnte lang völlig unverändert – und stört so die natürlichen Prozesse im Erdreich.
Bei nachhaltigen Feuerbestattungen werden natürlich ebenfalls ökologisch hergestellte Särge und biologisch schnell abbaubare Urnen verwendet. Grundsätzlich sind Details wie die Vermeidung von lösemittelhaltigen Leimen und Lacken, die Absage an Kunststoffgriffe und die Minimierung von Metallverwendung von zentraler Bedeutung. Dies gewährleistet einen respektvollen Umgang mit der Natur auch im letzten Lebensabschnitt. Der Innenteil des Sarges kann mit natürlichen Füllstoffen wie Heu, Holzwolle oder Sägespänen ausgestattet werden, und selbst die Sargwäsche sollte aus vollständig biologisch abbaubaren Materialien bestehen.
Auch der Umgang mit den Trauergästen bekommt einen ökologischen Fokus. Einladungen auf Naturpapier können durchaus eine nachhaltige Alternative zu digitalen Einladungen darstellen, die ja auch Strom und Datenkapazität verbrauchen und nicht CO2-frei sind. Eine umweltbewusste Anreise zum Friedhof – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – ist eine weitere Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Auch bei der nachfolgenden Trauerfeier in einem Café oder einer Gaststätte kann Nachhaltigkeit, beispielsweise durch regionale und saisonale Küche, in den Mittelpunkt gestellt werden.
Der Blumenschmuck bei einer Bestattung sollte sich idealerweise an den Jahreszeiten orientieren und aus heimischem Freilandanbau stammen, um sowohl die Umwelt zu schonen als auch regionale Gärtner zu unterstützen. Die Grabbepflanzung selbst sollte aus regionalen Pflanzen bestehen, die wenig Pflege benötigen und zugleich Nahrung für Bienen und andere bestäubende Insekten bieten.