Leitfaden für Trauernde: Wie verhalte ich mich während der Trauerfeier?
Wie bei jeder Veranstaltung haben sich auch bei Trauerfeiern über die Jahre bestimmte Benimmregeln eingeschliffen, die natürlich kein „Muss“ sind, aber doch für die meisten Besucher und Trauernde einen guten Leitfaden darstellen. Generell ist man am besten beraten, wenn man sich schlicht, diskret und ruhig verhält. Um es mal etwas präziser zu machen, haben wir einen Leitfaden mit einigen “Do’s und Dont’s“ zusammengestellt.
Do:
- Beileidsbekundungen so kurz wie möglich halten – Es ist nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, wenn man eine geliebte Person verloren hat – man muss aber auch kein großer Poet sein, um seine Anteilnahme auszudrücken. Ein einfaches: „Mein herzliches Beileid“ ist zumeist genug. Wenn man nicht an der Trauerfeier teilnehmen kann, ist es auch gut, wenn man eine Beileidskarte sendet oder seine Kondolenz über eine andere Person übermittelt. Zum Umgang mit Trauernden haben wir einen weiteren Leitfaden verfasst: Wie man bei einem Todesfall als Freund oder Bekannter reagieren sollte.
- Sich dem Anlass entsprechend kleiden – Vorbei sind die Tage, als man sich noch komplett in schwarz für eine Trauerfeier gekleidet hat – dennoch sollte man dort nicht in Jeans und T-Shirt erscheinen. Als guter Richtwert gilt es, sich so zu kleiden, als ob man auf eine Hochzeit oder zu einem Bewerbungsgespräch geht. Bei Beisetzungen in Ruheforst oder Friedwald geht auch Outdoorbekleidung. Wichtig hierbei: Auf festes Schuhwerk achten!
- Sich in die Kondolenzliste eintragen – Die Kondolenzliste, die vor der Trauerfeier ausliegt, wird im Anschluss an die Trauerfamilie übergeben, so dass diese im Anschluss die Übersicht hat, wer alles da war. Wichtig ist dabei, dass Vor- sowie Nachname und auch die Adresse notiert werden – so kann im Anschluss auch eine Danksagungskarte von den Angehörigen übersendet werden. Gerne kann man auch eine Telefonnummer hinterlassen, falls sich jemand ganz persönlich bedanken oder anderweitig Kontakt aufnehmen will.
- Geschenke – Auf einer Trauerfeier kann man gerne Geschenke für die Familie mitbringen. Dazu zählen Blumen, Geldgeschenke oder eine einfache Einladung zu einem Essen, denn selbst kleine Dinge können einer Familie im Verlustfall helfen. Aber bitte immer dran denken, die Geschenke mit einer signierten Karte zu versehen, damit die Trauerfamilie weiß, woher jenes Geschenk kommt.
- In Kontakt bleiben – Es ist in Ordnung, der Trauerfamilie im Anschluss an die Trauerfeier erst mal ein paar Tage zur Erholung und Selbstfindung zu geben, aber ein kurzer Anruf oder eine Nachricht zeigt, dass man auch im Nachhinein nicht alleine gelassen wird. Auch wenn man es nicht vielleicht nicht gerne zugibt: Im Anschluss an einen Verlust braucht man die größte Zuwendung.
Don’t:
- Sein Handy mitbringen – Wenn Ihr Handy während einer Trauerfeier klingelt, ist das sehr unangebracht – bestenfalls alle Benachrichtigungen auf Stumm schalten, noch besser auch die Vibration aus. Eine Trauerfeier dauert zumeist nur dreißig Minuten – da kann man auch das Handy zu Hause oder im Auto lassen. Eine Trauerfeier sollte nicht die Zeit sein, seine Nachrichten oder E-Mails zu überprüfen.
- Kleine Kinder auf Trauerfeiern – Kindern die Wahl zu lassen, ob sie an einer Trauerfeier teilnehmen möchten, ist keine schlechte Entscheidung. Man sollte jedoch die Kinder genau kennen und wenn man weiß, dass diese sich nicht ruhig verhalten können, sollte man jemanden beauftragen, sich in dieser Zeit um sie zu kümmern.
- Angst vor der „Guten alten Zeit“ – Bei einer Trauerfeier sollte es kein Problem sein, alte Geschichten über den Verstorbenen zu erzählen – sofern diese nicht das Ansehen des Verstorbenen oder der Familie verletzen.
- Völlerei – Sollte beim anschließenden Trauerkaffee Essen und Trinken serviert werden, so gilt es nicht zu übertreiben, niemand muss am Buffet parken. Und sollte Alkohol ausgeschenkt werden: bitte auf ein bis zwei Drinks beschränken, damit man nicht mit gelockerter Zunge irgend etwas Unüberlegtes sagt oder tut.